In vielen kleineren und mittleren Galvanikbetrieben in Deutschland werden nach wie vor Handgalvaniken eingesetzt, etwa um Kleinserien effizient bearbeiten zu können oder um neue Verfahren zu testen. Hierbei sehen sich die Mitarbeiter stets den Dämpfen ausgesetzt, welche aus den Becken aufsteigen. Um eine zu hohe Giftstoffkonzentration der Hallenluft zu vermeiden, wird diese über zentrale Absauganlagen bis zu 20 Mal pro Stunde durch Frischluft ersetzt. Neben dem Energieaufwand für den Luftwechsel muss die Luft bei niedrigen Außentemperaturen zusätzlich energieintensiv vorgeheizt werden.
Das Ziel des zweijährigen Forschungsprojekts “Luftabsaugungstechnische Effizienzsteigerung in der Galvanik – Optimierte Luftführung mittels Abblas- und Saugvorrichtung (LEGOLAS)” besteht darin, kontaminierte Luft direkt am Ort der Entstehung durch eine Kombination aus Abblas- und Saugvorrichtung vom Arbeiter und der Hallenluft fernzuhalten. Hierdurch verringert sich das zu tauschende Luftvolumen auf einen Bruchteil, die Hallenabsaugung kann mit deutlich geringerem Luftwechsel betrieben werden und die entsprechende Heizenergie zur Vorheizung kann drastisch verringert werden. Um dieses Ziel zu erreichen kooperiert der LS FAPS mit dem Galvanikanlagenhersteller Rauch Kunststoff- & Galvanotechnik GmbH (Projektkoordination) sowie den Oberflächenveredelungsbetrieben Zitt GmbH & Co. KG und Betz-Chrom GmbH sowie dem Lehrstuhl für umweltgerechte Produktionstechnik der Universität Bayreuth. Projektstart ist der 01.07.2019.
Kontakt:
Jochen Bauer, M. Comp. Sc.
Department Maschinenbau (MB)
Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS)
- Telefon: +491622438525
- E-Mail: jochen.bauer@faps.fau.de