TIEM

Javied Tallal

Projektbeschreibung

Für deutsche Unternehmen wurde die Bedeutung des nachhaltigen Wirtschaftens in den letzten Jahren immer wichtiger, da vor allem die Gesellschaft immer mehr Wert auf eine saubere Umwelt und Nachhaltigkeitsaspekte legt. Getrieben wird diese Entwicklung auch von politischer Seite, wie die für das Jahr 2022 geplante Abschaltung der Atomkraftwerke zeigt. Hierdurch entsteht eine Versorgungslücke, die durch frühzeitige Umstrukturierungen minimiert werden soll. Erschwerend kommt hinzu, dass sich der Anteil der Energiekosten in Deutschland in den letzten zehn Jahren verdoppelt haben. Um trotzdem auf dem globalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben, musste die effiziente Energie- und Ressourcennutzung zu einer der obersten Prioritäten der produzierenden Unternehmen werden. Hierbei wurde der Fokus nicht nur auf die Nutzung erneuerbarer Ressourcen gelegt, sondern auch auf das Einsparen von Energie und den verantwortungsvollen Umgang mit Rohstoffen. Ressourceneffizienz rückt in den Fokus von Unternehmen.

Handlungsbedarf

  • Verschiedene Green Factory Bavaria Projekte entwickeln Lösungen für unterschiedlichste Probleme, noch fehlt ein integriertes Gesamtkonzept, um diese im Unternehmen zu implementieren.
  • Die Industrie bezahlt hohe Summen für Energiesteuern und EEG-Umlage.
  • Fehlendes Wissen und Transparenzlücken führen zu einer niedrigen Umsetzungsquote von Energiemanagementsystemen.
  • Die Infrastruktur für einen reibungslose Technologie- und der gesammelte Know-How Transfer von Green Factory Bavaria zu bayrische Industrie-Partnern fehlt.
  • Standards zur Integration von verschiedenen Software Tools zum Thema Ressourceneffizienz fehlen.

Projektziel

  • Entwicklung einer methodischen Vorgehensweise zur Einführung eines Energiemanagementsystems im Unternehmen.
  • Methodische Optimierung von bestehende Anlagen bezüglich Energie Effizienz.
  • Entwicklung eines webbasierten Energiemanagement-Tools als Umsetzung dieses Systems.
  • Aufbau einer ISO 50001 konformen Infrastruktur in einem Pilot Unternehmen, um die Ressourceneffizienz zu steigern.

Nutzen

  • Transparentes Aufzeigen des Energieverbrauchs von Unternehmen.
  • Nachhaltige und kontinuierliche Verbesserungen der Energieeffizienz.
  • Ermöglichung einer ISO 50001 Zertifizierung.
  • Erhebliche Kosteneinsparungen in Unternehmen durch die Reduzierung der EEG-Umlage
  • Aufzeigen von Optimierungspotentialen.
  • Umsetzung eines PDCA-(Plan-Do-Check-Act)Zyklus für effizientes Energiemanagement.
  • Ermöglichung des Wissenstransfers der gewonnenen Erkenntnisse aus GFB-Projekten in Unternehmen.

Innovativer Beitrag der Forschungsergebnisse

  • Methodik zur effizienten Integration eines Energiemanagementsystems

Die vielzähligen Projekte aus unterschiedlichen Forschungseinrichtungen werden kombiniert, um eine effiziente Implementierungsstrategie zu entwickeln. Es wird ein Grobkonzept entwickelt, welches individuell an verschiedene Unternehmen angepasst werden kann. Somit wird gewährleistet, dass schon früh auf Probleme und Risiken innerhalb der Firma eingegangen werden kann. Die modulare Bauweise der entwickelten Software schafft hier eine intelligente Vernetzung, welche den Austausch untereinander erleichtert. Die daraus resultierenden Erkenntnisse fließen in die weiterführende Konzeptionierung des Managementsystems ein.

  • Entwicklung eines Implementierungsplans für eine ISO 50001 konforme Infrastruktur

Um eine ISO-Zertifizierung zu erhalten, bedarf es umfangreicher Vorbereitungen, welche im vorangegangen Punkt erarbeitet wurden. Diese gewonnenen Erkenntnisse werden nun in einen strukturierten Ablaufplan eingearbeitet, welcher das EnMS tief in der Organisationsstruktur verwurzelt und den PDCA-Zyklus erfolgreich etabliert. Hierfür werden Schulungsprozesse für alle Mitarbeiter entwickelt, Workflows definiert und Kontrollen zur fortlaufenden Erteilung der Zertifizierung entwickelt. Dieser Implementierungsplan sorgt für eine reibungslose und rasche Zertifizierung nach ISO 50001. Hierbei wird allerdings auch auf die individuelle Anpassung an das jeweilige Unternehmen geachtet, um eine maßgeschneiderte Lösung zu finden.

  • Entwicklung eines Software-Tools für die Industrie

Aus dem „Totally Integrated Energy Management“ Konzept wird im nächsten Schritt eine Software mit modularer Struktur entwickelt. Diese soll den Implementierungsprozess weiter beschleunigen und vereinfachen. Der modulare Aufbau ermöglicht die zeitnahe Integration neuer Erkenntnisse und verbesserter Strukturen sowie neuer Tools und Ergebnisse aktueller Projekte. Dieses Lösungskonzept sollte sich einfach in die verschiedensten Branchen und Unternehmensgrößen implementieren lassen, um eine schnellstmögliche Zertifizierung und damit verbundene Einsparpotentiale zu generieren. Es muss darauf geachtet werden, ein Konzept zu entwickeln, das sowohl auf Betriebe passt, die bereits über ein Energiemanagementsystem verfügen und bereits Erfahrungen im Umgang mit einem strukturierten Umweltmanagement und einer ressourcenschonenden Umweltpolitik im Geschäftsablauf gesammelt haben als auch auf Unternehmen, welche noch keine Vorkenntnisse in dieser Richtung besitzen.