Projektbeschreibung
Die prothetische Versorgung ist aktuell ein manuelles Verfahren, welches auf dem Können und Wissen des Orthopädietechnikers basiert. Auf Basis der händisch erfassten Gewebestruktur wird ein Gipsabdruck physisch modelliert, um die Basis für die Schaftgeometrie zu erstellen. Durch die subjektive Erfassung des Gewebezustands können wiederholte Anpassungen des Schafts, der entscheidenden Schnittstelle zwischen Körper und Prothese nötig sein oder Fehlversorgungen auftreten. Neben einem inkonsistenten Versorgungsstandard ist die Dokumentation der Therapie durch fehlende quantifizierbare Daten erschwert und verhindert den kontinuierlichen Datenaustausch in diesem interdisziplinären Feld zwischen Chirurgen, Orthopädietechnikern und Therapeuten.
Im Projekt „HapticScan“ wird deshalb die quantifizierbare Erfassung der Gewebedaten mit Daten eines Oberflächenscans fusioniert, umso eine ganzheitliche Informationsgrundlage für die Versorgung zu schaffen und auch kleinen Betrieben die prothetische Versorgung beispielsweise über Auftragsfertigung auf Basis dieser Datengrundlage zu ermöglichen.
Mittels des im Projekt entwickelten neuen haptischen Scansystems soll die bisher händisch durchgeführte Palpation (Untersuchung durch Abtasten) durch den Orthopädietechniker quantifiziert und digital erfasst werden. Hierfür werden die Sensordaten eines ultraschallbasierten Messverfahrens mit exakten Lokalisierungsdaten fusioniert, um eine Integration in am Markt befindliche Oberflächenscansysteme zu ermöglichen.