Zentrales Ziel des durch die Bayerische Forschungsstiftung (BFS) geförderten Projekts MEDieMAS war daher die Entwicklung einer universellen sowie flexibel positionierbaren Therapiegerätekinematik, mit der unterschiedlichste Bestrahlungstechniken effizient appliziert werden können. Auf der Grundlage umfassender, sekundengenauer Analysen und Simulationen des klinischen Workflows im Umfeld der Strahlentherapiegeräte konnten im Projekt mehrere Optimierungsansätze identifiziert werden, die ein hohes Potential zur Steigerung der Behandlungseffizienz und -qualität aufweisen. Diese Erkenntnisse bildeten im Weiteren die Basis für die Entwicklung einer hochflexiblen, sechsachsigen Therapiegerätekinematik. Das sogenannte Linearkinematiksystem weist dabei alle erforderlichen Merkmale auf, um die seit Jahrzehnten marktdominierende klassische Therapiegerätebauweise als universell einsetzbares Strahlentherapiegerät abzulösen. Dies gilt insbesondere, da trotz des hohen Potenzials zur Verbesserung der Effizienz und der Qualität strahlentherapeutischer Behandlungen lediglich ein vergleichsweise niedriger und gut abschätzbarer zusätzlicher Entwicklungsaufwand zur Realisierung eines marktfähigen Produkts zu erwarten ist.
Die Arbeiten des auf drei Jahre angelegten und Ende April beendeten Forschungsprojekts erfolgten in enger Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern Siemens Healthcare sowie dem Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik (LHFT) der Universität Erlangen-Nürnberg.
Zum Nachweis der für strahlentherapeutische Behandlungen erforderlichen Funktionalitäten wurde im Rahmen des Projekts beim Industriepartner ein Demonstrator der Kinematik aufgebaut, die Bewegungssteuerung erfolgreich getestet und die Positioniergenauigkeit des Therapiegeräts optimiert.