Das Problem der Bauindustrie

Regelmäßige Schlagzeilen um Termin- und Kostenüberschreitungen führen zu einer negativen öffentlichen Wahrnehmung der Baubranche. Doch die große Herausforderung, mit welcher der Sektor zu kämpfen hat, wird selten berücksichtigt – Komplexität. Nahezu jedes Gebäude ist ein Einzelstück. Jedes Bauvorhaben wird neu geplant, ein eigenes Lieferantennetzwerk aufgebaut und die Ausführung auf viele Gewerke unterschiedlicher Nachunternehmen verteilt. Der größte Hebel zur Handhabung von Komplexität ist Übersichtlichkeit und Transparenz mittels Prozessdaten.

Warum keine Sensoren?

In anderen industriellen Sektoren sind Produktionsanlagen längst mit Sensoren zur Erhebung von Prozessdaten für die Steuerung und Optimierung von komplexen Fertigungsprozessen ausgestattet. Doch in einem sich kontinuierlich wandelnden Arbeitsumfeld mit sich ändernden Ressourcen und einem hohen Grad an Handarbeit können Sensoren nur einen Bruchteil der erforderlichen Anwendungsfälle abdecken.

Lösung oculai

oculai verfolgt die Vision, Transparenz auf Baustellen zu schaffen und einen Beitrag zur kontinuierlichen Produktivitätssteigerung der Baubranche zu leisten. Dieses Ziel soll durch einen neuartigen Ansatz erreicht werden, der Erhebung von Prozessdaten anhand von Bilddaten und künstlicher Intelligenz. Hierzu werden Kameras an hohen Positionen (z.B. Masten, oder Krane) montiert, um kontinuierlich das Baugeschehen aufzuzeichnen. Mittels intelligenter Computer Vision Algorithmen werden aus Bildmaterial Daten zu Ressourceneinsatz, Bauleistungen und den Baufortschritt extrahiert. So wird zeitaufwändige Dokumentation automatisiert und Produktivitätsdefizite in einzelnen Prozessen frühzeitig aufgedeckt.

Kundennutzen

Die Daten werden über ein interaktives Dashboard für den Nutzer aufbereitet, oder in ein bestehendes BIM-Modell importiert. Durch den reduzierten Dokumentations- und Kommunikationsaufwand und Produktivitätsanalyse einzelner Prozesse ergeben sich erhebliche Einsparpotentiale für Bauunternehmen.

Über das Startup

Die Umsetzung der Idee in die Wirklichkeit erfolgte noch während des Studiums bei einem Entrepreneurship-Programm der FAU (Digital Tech Academy). Dabei konnte das Startup schon früh auf die Unterstützung des Lehrstuhl FAPS zählen. Die inzwischen mit dem Studium abgeschlossenen Gründer Constantin Kauffmann, Tim Sippl und Yannik Mack arbeiten nun Vollzeit an dem Projekt, das durch das EXIST-Gründerstipendium gefördert wird. Noch im August wird das frisch gegründete Unternehmen erste Projekte mit Pilotkunden durchführen.

Kontakt:

Jochen Bauer, M. Comp. Sc.

Department Maschinenbau (MB)
Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS)


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