Sensor-guided Jogging


Projektbeschreibung

In Deutschland leben knapp 200.000 blinde und über 1 Million sehbehinderte Menschen. Die Möglichkeiten sich als Sehbehinderter oder Blinder sportlich zu betätigen, sind stark eingeschränkt. Traditionelle Hilfsmittel wie Blindenstock oder Blindenhund sind ebenso wie aktuell vorhandene technische Systeme, die zur Navigation beim Gehen abzielen, für die Anforderungen beim Laufen ungeeignet. Sehbehinderte oder blinde Jogger sind auf eine Begleitperson angewiesen, die ihnen über ein Seil, einen Stab oder Zurufe Richtungsanweisungen übermittelt. Ein gänzlich selbstbestimmtes Trainieren unabhängig von der Terminplanung und der Verfügbarkeit eines Guides ist somit nicht möglich. Zudem wird die Abhängigkeit von anderen Personen sowie die fehlende Möglichkeit, den Sport alleine auszuführen, von den betroffenen Personen zumeist als sehr einschränkend empfunden.

Im Transferprojekt „Sensor-guided Jogging“ des Interdisziplinären Zentrums für Eingebettete Systeme (ESI) wird ein eingebettetes Navigationssystem entwickelt, das es seinem sehbehinderten oder blinden Träger ermöglicht, gefahrlos seinen Laufweg in einer definierten Umgebung (z.B. auf einer Tartanbahn) zu verfolgen. Die mittels 3D-Sensorik erfassten Umgebungsinformationen müssen in Echtzeit ausgewertet werden, um erforderliche Weg- und Hindernisinformationen zu generieren. Diese werden über ein spezielles Feedback-System (Vibration/Warntöne) an den Jogger weitergegeben, sodass dieser jederzeit die aktuelle Umgebungssituation abschätzen kann.