15.09.2016: Lehrstuhl FAPS untersucht intelligente Produktionsinfrastrukturen im Kopernikus-Projekt „Industrieprozesse“ des BMBF

Für die Bereitstellung von Druckluft werden rund 7 % des gesamten Elektrizitätsbedarfs der Industrie in der Bundesrepublik Deutschland aufgewendet. Die Identifikation möglicher Effizienzsteigerungen sowie die Reaktion auf veränderte Rahmenbedingungen der Elektrizitätsversorgung ist bedingt durch die Energiewende von unternehmerischem Interesse.

Durch intelligente Automation der gesamten Prozesskette, Nutzung von Marktchancen kurzfristig volatiler Strompreise, technisch wie ökonomisch optimierte Speicherauslegung sowie zuverlässige Bedarfsvoraussage aus dem Produktionsprogramm oder Prognosen können konventionelle Versorgungssysteme weiterentwickelt werden. „Automatisierungstechnik und Informationsvernetzung ermöglichen völlig neue Beziehungen und Geschäftsmodelle zwischen Industriebetrieben, Energieversorgern, Dienstleistungsunternehmen und beispielsweise Kompressorherstellern“, berichtet Professor Jörg Franke, Inhaber des Lehrstuhls FAPS.

Skizze Druckluftanlage Kopernikus 2016
Abbildung1: Schematischer Aufbau cyber-physischer Versorgungssysteme für Druckluft

Unter der Leitung des Instituts für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) an der Technischen Universität Darmstatt erarbeiten 83 Partner gemeinsam Lösungen für die synchronisierte und energieadaptive Produktionstechnik zur flexiblen Ausrichtung von Industrieprozessen auf eine fluktuierende Energieversorgung (SynErgie). Ziel des Projektes ist die Unterstützung der kosteneffizienten Realisierung der Energiewende auf Basis erneuerbarer Energien und damit die Befähigung Deutschlands, sich zum internationalen Leitanbieter für flexible Industrieprozesse zu entwickeln. Neben renommierten Forschungsinstituten engagieren sich in ihrer Branche führende Unternehmen wie auszugsweise Siemens AG, Daimler AG, Linde AG, Bosch Rexroth AG, Festo AG & Co. KG, MAN Diesel & Turbo SE , Schott AG, SGL Group, Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG und Hewlett Packard Enterprise im Konsortium des SynErgie Projektes.

Besonderes Interesse des Lehrstuhls FAPS kommt einer zentralen Forschungsfrage des Projekts nach Informations- und Kommunikationstechnologien zur intelligenten Steuerung von Prozessen in Abhängigkeit des Stromangebots (Industrie 4.0) zu. Umfangreiche Kompetenzen des Lehrstuhls aus der Forschungsgruppe System Engineering, der Green Factory Bavaria, dem Bayerischen Technologiezentrum für privates Wohnen – E|Home-Center sowie dem Forschungsverbund FOREnergy können eingebracht werden. So sollen auch institutsintern „SynErgien“ identifiziert und genutzt werden, denn „eine umfassende, technische und ökonomische Optimierung industrieller Versorgungssysteme für Druckluft und technische Gase unter Nutzung von Automatisierungstechnik ist eine umfangreiche Aufgabe, für die unser interdisziplinäres Team seine Stärken einbringen wird“, so Ralf Böhm – Koordinator des Projekts am Lehrstuhl FAPS.

Offizieller Projektstart des Kopernikus-Projektes „SynErgie“ ist der 01. September 2016. Die in einer ersten Förderphase initial gestarteten Projekte mit einer Laufzeit von je drei Jahren und einer Budgetausstattung von bis zu 120 Mio. Euro sind erst der Beginn einer auf insgesamt 10 Jahre angelegten Initiative der Bundesregierung. Für weitere Förderphasen bis zum Jahr 2025 sind weitere Fördermittel in Höhe von 280 Mio. Euro vorgesehen.

Weitere Informationen unter: https://www.kopernikus-projekte.de/projekte/industrieprozesse

Abbildung 2: Verteilung der Projektpartner in den Kopernikus-Projekten in Deutschland. In blau die Partner des SynErgie Konsortiums
Karte Kopernikus 2016

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