01.09.2016: Richtlinie für räumliche Schaltungsträger in Arbeit

Rattay Claudia
Der neu gegründete GMM-Fachausschuss Mechatronisch integrierte Baugruppen (MID) arbeitet an einer Richtlinie zur Herstellung von MID im LDS-Verfahren. Forschungspartner in dem Industrieausschuss sind der Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, das Hahn-Schickard-Institut in Stuttgart sowie die Fraunhofer-Einrichtung für Entwurfstechnik Mechatronik IEM in Paderborn.

Eine breit akzeptierte Norm zur für die Integration von Leiterbahnen auf beliebig geformten Kunststoffträgern erleichtert die Qualifizierung neuer Projekte erheblich und ist für potenzielle Anwender der MID-Technologie von hoher Bedeutung. Mit der IPC-A-610 gibt es zwar schon eine internationale Richtlinie für Leiterplatten, doch die speziellen Anforderungen an 3D-Schaltungsträger werden darin nicht behandelt. Der neu gegründete Fachausschuss mit Experten aus Forschung und Industrie will diese Lücke schließen und mit Richtlinien und Referenzprozessen Orientierung und Sicherheit schaffen. Dafür wird ein Referenzprozess für die Laserdirektstrukturierung (LDS) definiert. Dieser aus den Schritten Kunststoffspritzen, Strukturierung und Metallisierung zusammengesetzte Prozess hat sich derzeit am Markt durchgesetzt. Durch die häufig verteilte Wertschöpfungskette ergeben sich jedoch Fehlerpotenziale an Schnittstellen wie beispielsweise die Toleranzgrenze einer Fremdmetallisierung. Das Ergebnis der Arbeiten des Fachausschusses werden Empfehlungen für Akteure entlang der gesamten Prozesskette sein, die zur Optimierung des Gesamtprozesses mögliche Fehlerquellen aufzeigen und Lösungen vorschlagen. Damit entsteht eine wissenschaftliche Diskussionsgrundlage für alle Akteure – vom Hersteller bis zum Kunden.

Derzeit erarbeitet der GMM-Fachausschuss die Vorabversion der Richtlinie. Der Gründruck wird voraussichtlich Ende 2016 zur Verfügung stehen, die Veröffentlichung ist für Frühjahr 2017 geplant.

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